Erkrankungen der Mundhöhle
„Gesund beginnt im Mund“ – das Motto zum Tag der Zahngesundheit besteht für das ganze Leben und verliert besonders im Alter nicht an Wichtigkeit.
Die Mundgesundheit ist ein Teil unserer Lebensqualität. Atmung, Nahrungsaufnahme, Sprache, die entscheidenden Funktionen unseres Lebens werden über den Mund gesteuert. Hier auftretende Krankheiten können weitreichende Folgen für den ganzen Körper haben. Beispielhaft dafür sind ein erhöhtes Risiko für koronare Herzkrankheiten, Schlaganfälle oder Lungenerkrankungen, die durch krankmachende („pathogene“) Keime ausgelöst werden können. Die Pflege des Systems „Mund“ darf daher keinesfalls in den Hintergrund treten. Wenn die eigenen Kräfte nachlassen, dann werden helfende Menschen besonders wichtig. Abnehmbarer Zahnersatz, Brückenkonstruktionen oder die Zahnzwischenräume können für pflegende Angehörige und professionelle Pflegekräfte zur Herausforderung werden. Die Deutsche Gesellschaft für Alterszahnmedizin e.V. bietet dazu Hilfestellungen an. Von Telefonratgebern für Angehörige dementiell erkrankter Menschen bis zu Fortbildungsveranstaltungen für Spezialisten der Seniorenzahnmedizin finden sie hier Informationen.
Bei beinhahe allen älteren Patienten ist eine Mundtrockenheit („Xerostomie“) zu beobachten. Speichel spielt jedeoch die wichtigste Rolle bei der Mundgesundheit. Selbst eine Reduktion der Speichelmenge („Hyposalivation“) kann ein ernsthaftes Problem für die Mundgesundheit darstellen.
Neben kariespräventiven Maßnahmen sind die Verwendung von Speichelauslösenden Produkten oder die Verwendung von Kunstspeichel ratsam.
siehe hierzu: https://www.zahn.de/zahn/web.nsf/id/pa_mundtrockenheit.html
Mundgeruch ist nicht immer Zeichen einer ungenügenden Mundhygiene, sondern kann Zeichen für das Vorliegen einer Stoffwechselerkrankung sein.
siehe hierzu: https://www.zahn.de/zahn/web.nsf/id/pa_mundgeruch_ursachen.html
Zahnschmerzen können Vorboten ernster Erkrankungen sein. Sie sollten immer ernst genommen und durch einen Zahnarzt beurteilt und ggf. behandelt werden.
Insbesondere bei in der Kommunikation eingeschränkten oder dementen Patienten ist das Erkennen von Zahnschmerzen jedoch schwierig. Am ehesten könnte ein geändertes Verhalten beim Essen auf Schmerzen hinweisen, Patienten sollten daher beim Essen genau beobachtet werden: kaut der Patient nur auf einer Seite? Spuckt er entgegen der Gewohnheit Nahrung beim Kauen aus? Greift er wiederkehrend an die gleiche Stelle?
Karies (umgangssprachklich „Zahnfäule“) ist aufgrund der Lage der Zahnareale, die üblicherweise davon befallen werden, für den Angehörigen oder das Pflegepersonal nur schwer zu erkennen. Sind bereits bräunliche Läsionen an den Frontzähnen zu erkennen (z.B. beim Lachen) ist eine Untersuchung durch einen Zahnarzt unabdingbar, da fast immer weitere Zähne in unsichtbaren Bereichen ebenfalls betroffen sind.
Zahnfleischerkrankungen und wackelnde Zähne stehen nicht unbedingt miteinander in Verbindung, bedürfen aber gleichermaßen der Beurteilung durch einen Zahnarzt.
Die Entzündung des Zahnfleischsaumes („Gingivitis“) ist oftmals durch mangelhafte Mundhygiene verursacht. Hierbei sind die Ränder des Zahnfleischs sichtbar gerötet und bluten schon bei geringer Berührung, gerade im Bereich des Zahnzwischenraums. Nach Verbesserung des Zähneputzens bilden sich die Entzündungszeichen in der Regel rasch zurück.
Zahnlockerungen, auch Zahnwanderungen und -kippungen, sind Anzeichen für das Vorliegen eines entzündlichen Abbaus von Knochen und Zahnhalteapparat („Parodontitis“). Dieses Krankheitsbild muss in jedem Fall zahn- und allgemeinmedizinisch Betreut werden.
siehe auch: https://www.zahn.de/zahn/web.nsf/id/pa_parodontitis_allgemeingesundheit.html